AXXIS & friends
29.12.2024, Zeche Bochum
Kiss him goodbye
Genau fünf Jahre ist es her, seit ich mit der gleichen Begleitung (Hi Markus!) in der gleichen Location ein Konzert von AXXIS besuchte. Und so schnell folgt einem 30. nun das 35. Jubiläum und die Zeiten stehen auf Abschied, denn es ist zeitgleich das letzte Konzert mit Harry Oellers. Das bedeutete aber keineswegs, dass der Abend nur in Melancholie versank, das wird sich fürs Ende aufgehoben. Davor stehen die Zeichen auf Rock ‘n Roll, mitsingenden Fans und eine Party, wie sie schöner für einen Abschied kaum sein könnte.
Durch das Jubiläum und den Abschied war es mir eine besondere Herzensangelegenheit, dieses Konzert in Bildern festhalten zu dürfen. AXXIS begleitet mich nun nahezu 34 Jahre, kennengelernt durch Songs, die mir mein Vater (Rest in peace) auf Kassette gegeben hat, wo sowohl bei „Living in a world“ als auch bei „Fire & Ice“ meiner Erinnerung nach Teile des Anfangs fehlten. Aber diese Songs haben mich sofort gepackt und AXXIS gehören für mich gemeinsam mit den SCORPIONS, IRON MAIDEN und METALLICA zu den Bands, die mir den Weg zum Heavy Metal zeigten.
In der ausverkauften Bochumer Zeche erklangen nach einleitenden Worten von Axel Rudi Pell die eingängigen Noten von „Little look back“, die das Publikum sofort mitsang und so die Band empfing. Nach diesem Opener folgte sofort das Titelstück des aktuellen Albums „Coming home“, dem „Moonlight bay“ folgte. Zu „The war“ vom Album „Kingdom of the night II“ betrat der erste Gast die Bühne: Michael Müller, der kurzzeitig den Bass von Rob Schomaker übernahm.
Selbstverständlich blieb der JADED HEART-Musiker nicht der einzige Gast an diesem Abend: Jeannette Marchewka erweiterte die Songs „Stay don’t leave me“ und „Lady Moon“ durch eine weibliche Stimme.
Bevor der nächste Gast die Bühne betrat, wurde es kurzzeitig ernster, da mit „21 Crosses“ das Unglück der „Loveparade“ 2010 thematisiert wurde und zu dem Song Bilder der Ereignisse projiziert wurden; inkl. die Nennung der Namen aller 21 Menschen, die bei dem (vermeidbaren) Unglück ums Leben kamen. Ich habe mich gefragt, wie es nun wohl geschafft wird, von diesem Song mit seinen Bildern aus wieder in ungetrübte Konzertlaune zu kommen. Wirklich gelungen ist es AXXIS, indem nicht gleich der nächste Mitsing-Hit performt wurde, sondern erstmal ein Drum Battle zwischen Pitti Hecht und Dirk Brand stattfand, welches in das Instrumental „Trash in Tibet“ überging.
Dieser besondere Abend sorgte auch in Punkto Song-Versionen für Überraschungen, da die Klassiker „Kingdom of the night“ und „Kings made of steel“ als Akustik-Variante aufgeführt wurden, was das Publikum auch hier nicht davon abhielt, lautstark mitzusingen, und ab welchen die Band durch die Sängerinnen Jackie Bredie und Désirée Bucco unterstützt wurde.
In einer kleinen Konzertpause wurden nun einige Gewinne verlost. Zu diesem Anlass betrat Axel Rudi Pell erneut die Bühne und mit ihm Thorsten „Toto“ Heim. Nachdem ich selbst den zweiten Preis (einen 60-Euro-Merch-Gutschein) um nur eine Losnummer verpasst habe, durfte sich ein Gast über den Hauptgewinn – eine nagelneue und von allen auftretenden Personen des Abends unterschriebene E-Gitarre – freuen.
Gegen Ende des Sets betraten weitere Gäste die Bühne: Bei „Rolling like thunder“ steuerte Uwe Lulis (u.a. ACCEPT, UWE LULIS PROJECT) die zweite Gitarre bei und „Heavy Metal Brother“ wurde gemeinsam mit Chris Bay (FREEDOM CALL) ins Publikum geschmettert.
„Little look back“ sollte als Outro noch nicht das Ende des Konzerts einläuten, aber es wurde nun ernst in Punkto Verabschiedung. Nachdem Harry Oellers sich von den Fans feiern gelassen hatte, gab es einen Zugabenblock, der mit „Fire & Ice“, „Kingdom of the night“ (diesmal in der plugged-Variante) und „Living in a world“ die Fans mit drei Songs des AXXIS-Debutalbums beschenkte.
Zum (fast-) Schluss wurde Harry Oellers nun mit Kuchen beschenkt und vom Publikum gebührend gefeiert. Er selbst fand wenige, aber die richtigen Worte zur Verabschiedung. Und während man dachte, dass nun das Kontert vorbei ist, gab es mit dem STEAM-Cover „Na Na Hey Hey Kiss Him Goodbye“ eine letzte Zugabe, zu der alle Gäste nochmal die Bühne betraten und dem Keyboarder und dem Publikum einen Abschied bescherten, der dem ganzen Event mehr als würdig war.
Dieses Konzert war nicht nur das 35. AXXIS-Jubiläum, nicht nur der Abschied von Harry Oellers, es war eine absolut starke Party!
Danke AXXIS, danke Harry, mach’s jut!
Setlist
- Intro / Little Look Back
- Coming Home
- Moonlight Bay
- Tales of Glory Island
- Save Me
- The War [with Michael Müller]
- Stay Don’t Leave Me [with Jeanette Marchewka]
- Lady Moon [with Jeanette Marchewka]
- Brother Moon
- Little War
- 21 Crosses
- Drum Battle [from now on with Pitti Hecht]
- Trash in Tibet
- Queen of the Wind
- We Are the World
- Kingdom of the Night [Acoustic Version]
- Kings Made of Steel [Acoustic Version]
- Touch the Rainbow
- Heaven in Black
- Heavy Rain
- Rolling Like Thunder [with Uwe Lulis]
- Heavy Metal Brother [with Chris Bay]
- My Little Princess
- Little Look Back [Reprise/Outro]
- Fire and Ice
- Living in a World
- Kingdom of the Night
- Na Na Hey Hey Kiss Him Goodbye [STEAM Cover]
[Quelle: Setlist.fm; Anpassungen durch J.M.]