Opeth – Köln, FZW (17.02.2025)
Nach der ausgedehnten 2024er Tour, welche die skandinavische Band Opeth für drei Termine auch nach Deutschland führte, sind Mikael Åkerfeldt (Vocals, Gitarre), Joakim Svalberg (Keyboards, Vocals), Fredrik Åkesson (Guitars, Vocals), Martin Mendez (Bass) und Waltteri Väyrynen (Drums) mit ihrem aktuellen Album „The last will and testament“ erneut auf Tour; unter anderem im Kölner Palladium. Als Support-Act wird die Band von „Grand Magus“ aus Schweden begleitet.
An diesem Kölner Abend des 17. Februar wurde die Beliebtheit der Band schon durch die lange Schlange vor dem fast ausverkauften Palladium deutlich, in der die Menschen geduldig in klirrender Kälte auf den Einlass warteten.
Kurz nach 20 Uhr betraten Grand Magus die Bühne. Das Trio – bestehend aus Janne „JB“ Christofferson (Gitarre, Vocals), Mats Fox Hedén Skinner (Bass) und Ludwig Witt (Drums) – präsentierte dem Publikum klassischen Stoner- und Heavy-Metal, welcher die Stimmung deutlich anheizte.
Da auch Grand Magus mittlerweile auf eine fast 30-jährige Karriere zurückblicken, fanden auch einige Anekdoten zwischen den einzelnen Songs Platz, wie z.B. Erinnerungen daran, schonmal in der Domstadt gespielt zu haben.
Grand Magus lieferten ein Set ab, welches definitiv Lust auf mehr macht, und wenn eine Band wie in diesem Fall mit Chören des Publikums im letzten Song und unter großem Jubel verabschiedet wird, weiß man, dass das ein starker Auftritt war.
Gegen 21:15 Uhr kündigte das Intro Seven Bowl von Aphrodite’s Child den Mainact Opeth an. Die fünf Bandmitglieder betraten unter großem Jubel des Publikums die Bühne und präsentierten mit §1 den Opener ihres aktuellen Werks. Und gleich zu Beginn beeindruckten Opeth nicht nur musikalisch, auch das Bühnenbild, welches einer Ahnengalerie glich, war höchst beeindruckend. Und wenn das Bühnenbild schon angesprochen wird, so muss festgehalten werden, dass dieses jeden einzelnen Songs stimmungsvoll untermalte und gemeinsam mit dem wirklich guten Sound an diesem Abend zu einem rundum gelungenen audio-visuellen Erlebnis beitrug.
Neben §1 fanden auch drei weitere Songs von „The last will and testament“ den Weg in die Setlist: §7, §3 und A story never told. Die weiteren Songs zeigten – auch wenn nicht alle Alben berücksichtigt wurden – sämtliche Facetten, die Opeth ausmachen und warum diese Band zu eine der wichtigsten im Genre gehört. Clean-Gesang und Growls, akustische Gitarrenparts und harte Riffs, all das steht sich nicht konkurrierend gegenüber, sondern bildet ein Gesamtwerk, dessen Atmosphäre das Publikum rund zwei Stunden umhüllte.
Dieser Abend bot neben der atmosphärischen Dichte aber auch humorvolle Anekdoten Åkerfeldts. So redete er z.B. darüber, dass er zwar an Jesus (als historische Figur) glaube, dieser aber halt tot sei. Ein weiteres – sekundenlanges – Highlight war Napalm Death‘s You suffer, welches mittlerweile wohl fest zum Set gehört. Im Gegensatz zur Darbietung im Dortmunder FZW 2024, wurde der Song diesmal allerdings nur einmal gespielt. Aber so viel Zeit musste sein.
Den Abschluss des Konzerts bildete mit der zweiten Zugabe Deliverance ein fast 15-minütiger Song, der das Publikum nochmal komplett in seinen Bann zog.
Opeth besitzt aus gutem Grund höchstes Ansehen. Und diesem Anspruch wird die Band an diesem Abend vollumfänglich gerecht: Abwechslungsreiche, progressive Song, ein beeindruckendes Bühnenbild, ein sehr guter Sound und die Präsenz der Musiker erschufen ein tiefes Erlebnis, welches die Besucher:innen nicht so schnell vergessen werden. Und jedem, der die Band noch nicht live erlebt hat, sei geraten, nochmal die Tourdaten zu checken und sich dieses Erlebnis nicht entgehen zu lassen.
GRAND MAGUS

















OPETH



















OPETH [in an alternative edit]
















Setlist GRAND MAGUS
- Jailhouse Rock [ELVIS PRESLEY Cover]
- I, the Jury
- Skybound
- Steel Versus Steel
- Ravens Guide Our Way
- Sunraven
- Untamed
- Like the Oar Strikes the Water
- Hammer of the North
[Quelle: Setlist.fm; Anpassungen durch J.M.]
Setlist OPETH
- [Intro] Seven Bowls [APHRODITE’S CHILD Cover] / §1
- Master’s Apprentices
- The Leper Affinity
- You Suffer [NAPALM DEATH Cover]
- §7
- Häxprocess
- In My Time of Need [preceded by snippets of Closure and To Rid The Disease/SORKÖGEN’s Mordet i Grottan]
- The Night and the Silent Water
- §3
- Ghost of Perdition
- A Story Never Told [preceded by snippets of The Drapery Falls]
- Sorceress [Encore]
- Deliverance [Encore]